An sich könnte ich heute groß berichten, von der Candy-Bar, die ich gestern anlässlich der Hochzeit zweier lieber Freunde auf die Beine gestellt habe. Da ich allerdings ganz schön in den Seilen hänge (ohne einen Tropfen getrunken zu haben – wie habe ich das denn früher gemacht, als ich auch noch bei Wein & Co zugelangt habe??) und der Fotograf auch (der hat aber wenigstens getrunken) und ich somit weder bearbeitete Fotos noch Energie für einen größeren Bericht habe, muss ich das auf nächste Woche verschieben. 🙂
Dafür habe ich heute quasi ein Memorandum. An meine Patentante, die leider vor knapp zwei Jahren verstorben ist. Sie war Österreicherin und hat mich immer mit den besten Süßspeisen versorgt, ob Kaiserschmarrn, Topfenpalatschinken oder diesen Marillenknödeln.
Leider hatte ich nicht viel Zeit, mir noch ein paar persönliche Sachen aus ihrer Wohnung mit zu nehmen. Aber in einem ihrer Kochbücher habe ich noch das handschriftliche Rezept für die Marillenknödel gefunden. Stelle mir gerne vor, dass sie es von ihrer Mutter überliefert bekommen hat und es so in keinem Kochbuch steht :-).
Ich habe die Knödel vor zwei Wochen zum ersten Mal gemacht und sie sind sofort gelungen. Davor eine schöne Kartoffel-Pastinaken-Suppe mit ein bisschen Speck und man hat ein wunderbares Herbstessen.
Ach ja: Ich habe Aprikosen gekauft. Und war mir dabei nicht ganz sicher, ob das wirklich das gleiche ist wie Marillen. Aber Wikipedia sagt ja. 🙂
Ihr braucht für 8 Knödel (reicht für 4 Personen):
250 g Magerquark
50 g + 30 g Butter
1 Ei
3 gehäufte EL Weizengrieß
3 + 3 gehäufte EL Semmelbrösel
8 Marillen/Aprikosen
75 g Marzipan (o.k., das habe ich noch zum Rezept hinzugefügt :-))
3 EL Puderzucker
So lang dauert’s: etwa 30 min + 20 min Kochzeit
So geht’s:
1. Den Magerquark in eine Schüssel geben. 50 g Butter leicht schmelzen lassen und mit dem Ei, dem Grieß und 3 EL Semmelbrösel zum Quark geben. Alles gut verrühren.
2. Die Marillen waschen, auf einer Seite aufschneiden und vorsichtig den Kern entfernen. Das Marzipan in 8 Stücke teilen und die Marillen damit (anstelle des Kerns) befüllen. Die Marillen vorsichtig mit dem Teig umhüllen.
3. In einem breiten Topf Wasser zum kochen bringen (so viel, dass die Knödel reinpassen). Dann die Hitze reduzieren (so, dass das Wasser nur noch siedet) und die Knödel vorsichtig dazu geben. Deckel drauf und 20 Minuten köcheln lassen. Immer wieder reinschauen, damit man reagieren kann, wenn das Wasser kocht oder zu kalt wird.
4. Währenddessen die restliche Butter in einer Pfanne langsam schmelzen. Den Puderzucker und 3 EL Grieß dazu geben und leicht rösten. Dann die Pfanne ausstellen, bis die Knödel fertig sind. Diese mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben, kurz abtropfen lassen und in den Brösel wälzen.
5. Anrichten, evtl. eine Kugel Walnußeis dazu oder einen Espresso und schmecken lassen, solange die Knödel noch warm sind. 🙂
Ich liebe Rezepte mit Geschichte. Bei mir gab es letztens Powidldatschgerl nach einem Familienrezept. Ich werde deine Marillenknödel mal nachkochen, denn sie sehen herrlich aus und schmecken auch bestimmt so. Und Patentanten müssen immer in Ehren gehalten werden, da stimme ich mit dir überein.
Liebe Grüße
Vielen Dank! Ja, ich finds auch schön, solche Andenken zu bewahren :-). Powidldatschgerl hören sich auch sehr gut an…
schön,dass du dein andenken-rezept mit uns teilst! danke dafür.werde deine variante der marillenknödel bestimmt ausprobieren,denn sie sehen köstlich aus. viele grüsse von anja
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